Stillen
Das Stillen* stärkt die Mutter - Kind Bindung. Auch ist die Muttermilch das gesündeste Nahrungsmittel für Säuglinge.
Am meisten ist der "Wiegegriff" beim Stillen bekannt. Das Kind wird von vorne an die Mutter gelegt.
Mehrbedarf in der Stillzeit
Schon in der Schwangerschaft ist der braucht der Körper mehr Nährstoffe, vollstillende Mütter haben sogar einen noch größeren Bedarf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät in den ersten vier Monaten zu etwa 635 Kilokalorien am Tag zusätzlich, andere Experten raten zu etwas weniger. Ohne Zweifel ist das Trinken besonders wichtig, denn ein zuwenig an Flüssigkeit hemmt die Milchbildung. Drei Liter sollten es am Tag sein. Ein Zuviel nutzt allerdings nicht mehr, dann müssten die Nieren übermäßig arbeiten.
Tipps für den Speiseplan:
Die DGE empfiehlt eine ausgewogene Mischkost wird für stillende Frauen. Vor allem sollten junge Mütter auf eine ballaststoffreiche, nicht zu fettige Nahrung, achten. Als Faustregel für den täglichen Zusatzbedarf gilt: Milch (200- 250ml), Fleisch (40g), Vollkornbrot (1 Scheibe), Haferflocken (1 EL), Gemüse oder Salat (200g), und Obst (100g). Daran muss man sich nicht genau halten, es soll nur die zusätzlichen Mengen verdeutlichen. Wichtig für den Speiseplan:
• Kohlenhydrate sollten komplex sein. Besonders geeignet: Vollkornbrot und -flocken, Naturreis, Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse und Kartoffeln.• Essentielle Fettsäuren sind wichtig. Sie sind in ungesättigten Pflanzenölen wie Oliven-, Sonnenblumen- und Rapsöl enthalten.• Als Proteinquellen und für die Calciumversorgung sind Buttermilch und Milch, Käse und Joghurt und Seefisch sind als Proteinquellen gut geeignet.
• Folsäure ist reichlich enthalten in Hülsenfrüchten, Vollkornbrot, Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl, Gurken, Spinat, Erbsen, Bananen und Erdbeeren.• Eisenhaltige Lebensmittel sind Fleisch- und Wurstwaren, Hirse, Hafer, Grünkern, Brot (Vollkorn), Spinat, Schwarzwurzeln, Feldsalat und Möhren.
• Tipp: Gemüse garen und nicht verkochen. Durch das Verkochen werden Blähstoffe aktiviert, die im knackig getarten Gemüse keine Probleme verursachen.
Verbote in der Stillzeit:
Es gibt nur wenige Tabus in der Stillzeit. Sicher, einiges verursacht bei einigen Kindern Blähungen (Sauerkraut, Linsen) aber nicht bei jedem! Generell sollte jede stillende Mutter essen, worauf sie Lust hat, denn jede wird ihre eigenen Erfahrungen machen. Allerdings gibt es einige Lebensmittel, mit denen viele Stillende Probleme haben. Diese daher erst einmal vorsichtig testen, ob sie bekömmlich sind. Wenn das Baby Blähungen hat, die Milch verweigert oder einen wunden Po hat, liegt es wahrscheinlich an einem Nahrungsmittel. Ob es die Orange, die Mango oder die Bohnen in der Suppe waren – da hilft nur ausprobieren bzw. weglassen.
Tabu in der Stillzeit:
- Alkohol
- Zigaretten
- roher Fisch
- rohes Fleisch (Tartar) wegen Infektionsgefahr
- rohe Eier oder Speisen daraus (Salmonellengefahr)
Vorsicht ist geboten bei:
- Dicken Bohnen
- Linsen
- Sauerkraut
- Kohl (eventuell hilft würzen mit Kümmel gegen Blähungen)
- Sauerkraut
- Spargel (Baby mögen dann den Geschmack der Milch manchmal nicht)
- Obstsalat (lieber Obst einzeln testen)
- Zitrusfrüchte (können bei empfindlichen Kindern zu einem roten Po führen)
Was ist gut für die Milch, was nicht?
Gute Hebammen haben hier für Mütter viele Tipps. Der wichtigste: Was für die Mutter gut ist, ist auch für die Milchbildung gut.
Gut für die Milchbildung:
- Viel und häufig trinken
- Ruhe, Schlaf, Entspannung
- Häufiges Anlegen, beide Brustseiten pro Mahlzeit
- ”Milchbildungstee” aus Anis, Fenchel, Kümmel, Kreuzkümmel ist gut für die Verdauung und die Milchbildung (gibt es in Apotheken und Drogerien)
- Einige Kräuter sind besonders milchfördernd: Basilikum, Dill und Majoran
- Eisen ist wichtig und auch in Getreide wie Hirse enthalten. Lecker schmeckt Hirse als Beilage (ähnlich wie Couscous) oder als Babybrei (auch für Mamas, erinnert an Milchreis)
- Malzbier und Malzkaffee tun ebenfalls gut
- Mandeln und Nüsse haben hochwertige Fette und sind ein gesunder kleiner Snack
Als milchhemmend gilt:
- wenig Nahrung, wenig Flüssigkeit
- Stress, Unruhe
- Rauchen
- Pfefferminz- und Salbeitee
- Kräuter wie Petersilie, Salbei, Pfefferminze
- Bei einigen besonders empfindlichen Kindern ”saure” Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Beeren, sauer eingelegtes Gemüse (Relish) oder kohlensäurehaltiges Mineralwasser
*Statisik Umfrage in der Gruppe:
Möchtet ihr Stillen oder gebt ihr von Anfang an die Flasche?
- Stillen -> 63,7 %
- Flasche geben ->35%
- Weiss ich noch nicht -> 4,2%